Europäischer Tag des Notrufs: Rettungsdienste nicht überlasten
Der 11. Februar ist seit 2009 der europäische Tag des Notrufs. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: 11.2. lässt auf die Notrufnummer 112 schließen. Unter dieser Nummer sind die jeweiligen Notfalldienste in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sowie in Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz aus allen Fest- und Mobilfunknetzen sowie von öffentlichen Telefonen kostenfrei erreichbar. Eingeführt wurde die 112 im Jahr 1991 auf Vorschlag der Europäischen Union.
(02/2022)
Der Tag des Notrufs hat auch zum Ziel, die Bekanntheit der Notrufnummer 112 steigern. "Die 112 ist eine Nummer, die nicht nur bei uns in Deutschland, sondern, was tatsächlich immer noch vielen Menschen nicht bewusst ist, in der gesamten EU bei medizinischen Notfällen Leben rettet. Umso wichtiger ist es an einem Tag wie diesem, das Bewusstsein über die EU-weite Erreichbarkeit der Notrufnummer in der Bevölkerung zu steigern und gleichzeitig dafür zu sensibilisieren, wann ein tatsächlicher Notfall gegeben ist und in welchen Fällen man bei uns in Deutschland eher die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 wählt, um die Rettungsdienste nicht zu überlasten", erklärt Dr. Ralf Selbach, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Niedersachsen.
Die 112 sollte lediglich bei akuten, potenziell lebensbedrohlichen Symptomen gewählt werden. Dazu gehören unter anderem schwere Unfälle, Vergiftungen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, Kreislaufkollaps, schwere Atemnot oder starker Blutverlust. Die Rettungsleitstelle fragt die wichtigsten Daten ab: Was ist wo geschehen? Welche Verletzungen oder Erkrankungen? Danach sollte man nicht auflegen, sondern Rückfragen der Leitstelle abwarten. Wer nicht sprechen kann, sollte sich durch Klopfen oder andere Geräusche bemerkbar machen und eine Weile nicht auflegen. Der Anruf kann dann durch die Rettungsleitstelle zurückverfolgt werden.
Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden hilft in der Regel der Hausarzt oder, wenn dieser nicht dienstbereit ist, der ärztliche Bereitschaftsdienst, der unter 116117 erreichbar ist. Unnötige Anrufe bei der 112 können das System überlasten und so das Leben derer gefährden, die wirklich dringend Hilfe benötigen.