Internationaler Tag der Vermissten am 30. August: DRK-Kernaufgabe Suchdienst wichtiger denn je
Weltweit fehlt von zahllosen geflüchteten Menschen jede Spur. Anlässlich des Internationalen Tags der Vermissten am 30. August stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bundesweit den Suchdienst als eine seiner Kernaufgaben in den Mittelpunkt. „Jede einzelne vermisste Person bedeutet zugleich verzweifelte Angehörige, die auf eine erlösende Nachricht hoffen. Auch das Rote Kreuz in Niedersachsen unterstützt Familien bei der internationalen Suche. Allein im vergangenen Jahr hat der DRK-Landesverband Niedersachsen 165 Anfragen in der Internationalen Suche bearbeitet. Hauptherkunftsländer sind weiterhin Afghanistan, Syrien, Iran, Pakistan und Somalia. In diesem Jahr ist außerdem die Ukraine hinzugekommen. Angesichts all der schweren und langwierigen Krisen weltweit ist es umso wichtiger, unsere Suchdienstarbeit für Betroffene noch bekannter zu machen“, sagt Laura Matthausen, zuständige Referentin für den Suchdienst im DRK-Landesverband Niedersachsen.
(12/2022)
Der DRK-Suchdienst steht auch Angehörigen zur Seite, die infolge des bewaffneten Konflikts in der Ukraine von ihren Familien getrennt worden sind. Vermisst werden Zivilpersonen und Militärangehörige, darunter auch Kriegsgefangene. Bis Ende Juli 2022 hat der DRK-Landesverband Niedersachsen 12 Suchanfragen in diesem Kontext erhalten. Die Fälle werden gemeinsam mit dem internationalen Suchdienst-Netzwerk des Roten Kreuzes bearbeitet.
Das DRK hat sich zudem zum Internationalen Tag der Vermissten der multimedialen Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa angeschlossen. Diese nimmt die Suche entlang der Migrationsrouten nach Europa in den Blick. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind im Jahr 2021 fast 3.300 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa verschwunden. Dies sind jedoch nur die dokumentierten Fälle.
Außerdem befasst sich der DRK-Suchdienst nach wie vor mit der Schicksalsklärung von Wehrmachtsangehörigen und Zivilpersonen, die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst werden. 2021 gingen hierzu in Niedersachsen 51 Anfragen ein; überwiegend aus Deutschland. Auch im Bereich der Familienzusammenführung unterstützt der DRK-Suchdienst Betroffene. So erfolgten in 2021 im Bereich des DRK-Landesverbandes Niedersachsen rund 1.041 Beratungen zu den entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen.
Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) institutionell gefördert.