Rund 90 Vertreter der ehrenamtlichen Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes aus ganz Niedersachsen treffen sich in Braunlage: Schnelle Einsatzfähigkeit auf Dauer sicherstellen
Der jährlich stattfindende Landesausschuss der DRK-Bereitschaften tagt diesmal vom 23. bis 24. April in Braunlage im Harz. Dazu lädt die Landesbereitschaftsleitung des DRK-Landesverbandes Niedersachsen die Kreisbereitschaftsleitungen der 45 Kreisverbände aus dem Landesverbandsgebiet ein. Auch weitere Vertreter der Bereitschaften und des Katastrophenschutzes nehmen teil.
(08/2022)
Für die rund 90 Teilnehmenden stehen aktuelle Themen rund um den Zivil- und Katastrophenschutz auf dem Programm. Der Fokus liegt dabei vor allen Dingen auf den aktuellen Krisen, in deren Bewältigung die DRK-Bereitschaften aktiv eingebunden sind. Sie unterstützen beispielsweise in ganz Niedersachsen bei der Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine, haben 2021 beim Hochwassereinsatz im Ahrtal aktive, überörtliche Hilfe geleistet und waren in den vergangenen zwei Jahren auf vielfältige Weise in die Pandemiebekämpfung involviert.
Holger Klünder, Landesbereitschaftsleiter des DRK-Landesverbandes Niedersachsen, betont, wie wichtig die kürzlich beschlossenen politischen Weichenstellungen für die Einsatzfähigkeit der Bereitschaften sind: "Durch die Feststellung des außergewöhnlichen Ereignisses von landesweiter Tragweite haben unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte nun bis zum 15. Juli den rechtlichen Anspruch, von ihren Arbeitgebern für den Einsatz freigestellt zu werden. Dies begrüßen wir ausdrücklich, zumal wir davon ausgehen, dass unsere Einsatzkräfte insbesondere bei der Betreuung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine weiterhin gefordert sein werden. Um auch auf lange Sicht eine schnelle Einsatzfähigkeit in Krisen und Katastrophenfällen gewährleisten zu können, setzt der DRK-Landesverband Niedersachsen sich bereits seit Jahren dafür ein, dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen mit denen der Feuerwehr und des THW gleichgestellt werden."
Freiwilligen Feuerwehren wird nach Niedersächsischem Brandschutzgesetz eine allumfassende Möglichkeit der beruflichen Freistellung sowohl für den Einsatzfall wie auch für Aus- und Fortbildungen und dienstliche Erfordernisse ermöglicht. Eine solche Regelung für ehrenamtliche Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen findet sich bisher leider nicht im Niedersächsische Katastrophenschutzgesetz wieder.
Medienvertreter sind herzlich zur Berichterstattung eingeladen: Am 23. April zwischen 9 und 12:30 Uhr im Relexa Hotel Harz-Wald Braunlage, Karl-Röhrig-Straße 5A, 38700 Braunlage. Zur besseren Planung melden Sie sich bitte an, telefonisch unter 0511 28000-481 oder per E-Mail an azra.avdagic(- at -)drklvnds.de.
Hintergrundinfos zu den DRK-Bereitschaften:
Rund 7.000 Ehrenamtliche engagieren sich im Bereich des DRK-Landesverbandes Niedersachsen in den Bereitschaften des Roten Kreuzes. Wie der Name schon sagt, halten sie sich bereit, beispielsweise für den Katastrophenfall.
Nach einer für alle verpflichtenden Grundausbildung u. a. im Bereich des Sanitäts- und Betreuungsdienstes können sie sich auf diesen Gebieten vertiefend in sogenannten Fachdiensten weiter qualifizieren. Weitere Aufgabenschwerpunkte der Bereitschaften sind unter anderem der Suchdienst, die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) oder der Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen (CBRN (ABC)) Gefahren..
Die Ehrenamtlichen des Sanitätswachdienstes kommen beispielweise bei Veranstaltungen wie Fußballspielen oder Konzerten zum Einsatz. Aber auch zu Unfällen und Katastrophen mit einer großen Anzahl von Verletzten werden sie gerufen, um den Rettungsdienst zu unterstützen.
Die Mitglieder des Betreuungsdienstes sind vor allem für Verpflegung und Unterkünfte zuständig sowie für alle sozialen Belange der Betroffenen, wenn beispielsweise wegen einer Bombenentschärfung oder Hochwassergefahr Teile der Bevölkerung evakuiert werden müssen. Aber auch bei allen anderen Schadensereignissen kommen sie zum Einsatz, wenn Menschen Betreuung benötigen.
Die Mitglieder der Bergwacht, Wasserwacht und der Rettungshundestaffeln gehören ebenfalls zu den ehrenamtlichen DRK-Bereitschaften und werden für ihre Aufgaben vom DRK speziell ausgebildet.