Über Niedersachsen nach Solferino in Italien: DRK schickt „Licht der Hoffnung und des Friedens" auf die Reise
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat den diesjährigen „Fackellauf nach Solferino“ am 16. Februar am Sitz seines Generalsekretariats in Berlin gestartet. Bei der Aktion wird eine Fackel als „Licht der Hoffnung und des Friedens“ von Ehrenamtlichen durch die gesamte Bundesrepublik getragen. Sie wird Ende Juni Italien erreichen, um dort an der sogenannten Fiaccolata, der internationalen Gedenkveranstaltung zum Ursprung der Rotkreuzidee, teilzunehmen. Zwischen dem 18. und 25. März macht das „Licht der Hoffnung und des Friedens“ Station in Niedersachsen.
(05/2022)
"Mit dieser Aktion erinnern wir an unsere historischen Wurzeln und die Geburtsstunde des Roten Kreuzes, die ja in den Schrecken der Schlacht von Solferino und dem Ansinnen unseres Gründers Henry Dunant, den Verwundeten zu helfen, begründet ist. Dieser Grundgedanke hat, wie wir zur Zeit in der Ukraine beobachten müssen, leider keineswegs an Aktualität eingebüßt. Insofern möchten wir mit dem Fackellauf dieses Jahr auch ausdrücklich ein Zeichen für den Frieden setzen und erneut die ungemein große Wichtigkeit des Einhaltens von humanitärem Völkerrecht in bewaffneten Konflikten hervorheben", sagt Hans Hartmann, Präsident des DRK-Landesverbandes Niedersachsen.
Nach der Art eines Staffellaufs soll das "Licht der Hoffnung" von Rotkreuzgliederung zu Rotkreuzgliederung weitergereicht werden, bis es dann am 24. Juni Solferino in Norditalien erreicht. Der Transport kann laufend, fahrend, kletternd, in Hundebegleitung, im Boot, auf dem Fahrrad oder Pferd - eben auf ganz unterschiedliche Weise - umgesetzt werden. Der Fackellauf nach Solferino kann über die Landingpage Fackellauf Solferino 2022 - fiaccolata2022 - DRK e.V. mitverfolgt werden. Dort findet sich eine Standortkarte, auf der sich die Route der DRK-Fackel nachvollziehen lässt. Zudem wird ein virtuelles Reisetagebuch von den Teilnehmenden mit Bildern und Informationen zu den einzelnen Stationen befüllt.
Die Etappen in Niedersachsen:
Am 18. März wird die Fackel aus Oldenburg an den niedersächsischen DRK-Kreisverband Diepholz, der unter anderem die Arbeit seiner Wasserwacht vorstellen wird, übergeben. Über die Kreisverbände Wittlage am 19. März, wo eine große Kolonnenfahrt mit allen DRK-Einsatzfahrzeugen geplant ist, und Osnabrück-Nord am 20. März geht es dann am 21. März weiter nach Hannover-Misburg zum Katastrophenschutzzentrum des DRK-Landesverbandes Niedersachsen. Am 23. März wird Präsident Hans Hartmann in Hannover die Fackel dann an Vertreterinnen und Vertreter von Bereitschaften und Jugendrotkreuz des Kreisverbandes Gifhorn übergeben. Die vorletzte Etappe der Fackel ist Bad Gandersheim im DRK-Kreisverband Göttingen, wo Mitglieder des Jugendrotkreuzes sich einige kreative Aktionen haben einfallen lassen. Die Übergabe an das DRK in Sachsen-Anhalt erfolgt am 25. März durch die Bergwacht im Kreisverband Goslar auf dem Brocken.
Medienvertreter sind herzlich zur Berichterstattung eingeladen.
Für Terminabsprachen wenden Sie sich gerne an Frau Azra Avdagic unter 0511 28 000 481 oder azra.avdagic(- at -)drklvnds.de.
Zum historischen Hintergrund:
Die Fiaccolata wird seit 1992 vom Italienischen Roten Kreuz organisiert und jährt sich in diesem Jahr zum 30. Mal. Bei der mehrtägigen Gedenkveranstaltung rund um den Fackelzug von Solferino in die nahegelegene Kleinstadt Castiglione delle Stiviere kommen jedes Jahr Tausende Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus ganz Europa und der Welt zusammen, um den Anfängen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zu gedenken.
Im Jahr 1859 reiste der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant durch Italien. Dabei wurde er Zeuge der Folgen der Schlacht von Solferino, einer der größten Auseinandersetzungen jener Zeit. Dunant erlebte Not und Elend der verwundeten Soldaten hautnah und setzte sich dafür ein, die Versorgung der Verwundeten zu organisieren. Er verarbeitete die erschütternden Erlebnisse in seiner Schrift "Eine Erinnerung an Solferino", an deren Ende er die Vision für die Gründung neutraler Hilfsgesellschaften für Verwundete in verschiedenen Ländern Europas formulierte. 1863 fand die erste Genfer Konferenz statt, auf der die Gründung solcher Hilfsgesellschaften beschlossen wurde. Kurz darauf gründete sich die erste nationale Rotkreuzgesellschaft weltweit: der württembergische Sanitätsverein im Königreich Württemberg.