Über Niedersachsen nach Solferino in Italien: DRK schickt 2023 wieder „Licht der Hoffnung“ auf die Reise
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) veranstaltet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal den „Fackellauf nach Solferino“. Dabei wird eine Fackel als „Licht der Hoffnung“ von Ehrenamtlichen durch die gesamte Bundesrepublik getragen, bevor sie dann über Österreich Ende Juni Italien erreichen wird, um dort an der sogenannten Fiaccolata, der internationalen Gedenkveranstaltung zum Ursprung der Rotkreuzidee, teilzunehmen. Zwischen dem 03. und 10. März macht die Fackel Station in Niedersachsen.

(04/2023)
Mit dieser Aktion erinnert das DRK an seine historischen Wurzeln und die Geburtsstunde des Roten Kreuzes, die in den Schrecken der Schlacht von Solferino und dem Ansinnen seines Gründers Henry Dunants, den Verwundeten zu helfen, begründet ist. Nach der Art eines Staffellaufs wird die Ölfackel von Rotkreuzgliederung zu Rotkreuzgliederung weitergereicht, bis es dann am 24. Juni Solferino in Norditalien erreicht. Der Transport kann laufend, fahrend, kletternd, in Hundebegleitung, im Boot, auf dem Fahrrad oder Pferd - eben auf ganz vielfältige Weise - umgesetzt werden. Gestartet ist der Fackellauf in diesem Jahr am 09. Februar in Schleswig-Holstein.
"Der Jahrestag des grausamen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beweist, dass der Gründungsgedanke Henry Dunants leider schon lange nicht mehr so aktuell war wie in der heutigen Zeit. Insofern freue ich mich, dass wir mit dieser Aktion einmal mehr an unsere Wurzeln erinnern, aber auch die vielfältigen Aufgabenbereiche des DRK in Niedersachsen zeigen können. Wir möchten damit auch ein Zeichen setzen für die enorme Bedeutung des humanitären Völkerrechts, das auch in bewaffneten Konflikten zwingend eingehalten werden muss", sagt Hans Hartmann, Präsident des DRK-Landesverbandes Niedersachsen.
Die Etappen in Niedersachsen:
Am 03. März wird die Fackel vom DRK-Landesverband Oldenburg an den DRK-Landesverband Niedersachsen übergeben. Die Übergabe erfolgt in Leer an den niedersächsischen DRK-Kreisverband Leer. Über die Kreisverbände Diepholz am 04. März und Fallingbostel am 05. März, wird die Fackel am 06. März erstmalig auch im DRK-Krankenhaus Clementinenhaus in Hannover Halt machen. Am 07. März ist vor dem Neuen Rathaus eine große Übergabe mit Beteiligung der Reiterstaffel des DRK-Regionsverbandes Hannover geplant, an der auch Hans Hartmann, Präsident des DRK-Landesverbandes Niedersachsen, teilnehmen wird. Von Hannover reist die Fackel dann über die Kreisverbände Bremervörde am 08.03. und Stade am 09.03. in den Kreisverband Harburg-Land, der dann am 10.03. die Übergabe nach Mecklenburg-Vorpommern übernehmen wird. Die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte des DRK haben sich für alle Stationen kreative Aktionen einfallen lassen, um die vielfältige Arbeit, die das DRK niedersachsenweit leistet, darzustellen.
Medienvertreter sind herzlich zur Berichterstattung eingeladen. Für Terminabsprachen an den einzelnen Stationen wenden Sie sich gerne an Kerstin Hiller unter 0511 28 000 480 oder kerstin.hiller(- at -)drklvnds.de.
Zum historischen Hintergrund:
Die Fiaccolata wird seit 1992 vom Italienischen Roten Kreuz organisiert. Bei der mehrtägigen Gedenkveranstaltung rund um den Fackelzug von Solferino in die nahegelegene Kleinstadt Castiglione delle Stiviere kommen jedes Jahr Tausende Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus ganz Europa und der Welt zusammen, um den Anfängen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zu gedenken.
Im Jahr 1859 reiste der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant durch Italien. Dabei wurde er Zeuge der Folgen der Schlacht von Solferino, einer der größten Auseinandersetzungen jener Zeit. Dunant erlebte Not und Elend der verwundeten Soldaten hautnah und setzte sich dafür ein, die Versorgung der Verwundeten zu organisieren. Er verarbeitete die erschütternden Erlebnisse in seiner Schrift "Eine Erinnerung an Solferino", an deren Ende er die Vision für die Gründung neutraler Hilfsgesellschaften für Verwundete in verschiedenen Ländern Europas formulierte. 1863 fand die erste Genfer Konferenz statt, auf der die Gründung solcher Hilfsgesellschaften beschlossen wurde. Kurz darauf gründete sich die erste nationale Rotkreuzgesellschaft weltweit: der württembergische Sanitätsverein im Königreich Württemberg.