Ein Jahr Krieg gegen die Ukraine – Das DRK hilft den Menschen weiter
Am 24. Februar 2023 jährt sich der massive Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, mit weltweit verheerenden Auswirkungen, vor allem aber für die ukrainische Bevölkerung.

(03/2023)
"In Deutschland und so auch in Niedersachsen unterstützt das Deutsche Rote Kreuz Land und Kommunen bei der Unterbringung und Betreuung von Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, um Schutz und Zuflucht bei uns zu finden. Unsere haupt- und ehrenamtlichen Kräfte koordinieren Hilfsangebote, ertüchtigen und leiten Notunterkünfte, kümmern sich um die Versorgung und Verpflegung. Wir werden auch weiterhin für die Menschen da sein, die aus Kriegs- und Krisengebieten zu uns fliehen", sagt Dr. Ralf Selbach, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Niedersachsen. Im vergangenen Jahr haben niedersachsenweit bis zu 25 DRK-Kreisverbände 37 Notunterkünfte für Geflüchtete betrieben, in denen insgesamt mehr als 7.000 Menschen untergebracht werden konnten. Die größte Notunterkunft befand sich bis Ende April auf dem Messegelände in Hannover, wo in zwei Messehallen Platz für die Unterbringung von fast 2.000 Menschen geschaffen wurde.
In der Ukraine selbst bleibt der Hilfsbedarf weiterhin enorm. Schätzungen zufolge werden über die Hälfte der Menschen in der Ukraine auch 2023 humanitäre Unterstützung benötigen. Die massive Zerstörung der zivilen Infrastruktur erschwert für viele Menschen den Zugang zu lebenswichtiger Grundversorgung. Hierzu zählen insbesondere Wasser, Lebensmittel, Strom und Gas sowie Gesundheitsversorgung. "Zusammen mit dem Ukrainischen Roten Kreuz engagiert sich das DRK in der Ukraine vor allem im Gesundheitsbereich", sagt der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes Christian Reuter.
Das DRK war bereits vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine aktiv. Seit letztem Februar baut es die Aktivitäten in enger Abstimmung mit seinen Partnern vor Ort stetig aus. Neben dem Fokus auf Soforthilfemaßnahmen in den ersten Wochen, setzt das DRK nun vor allem auf die nachhaltige Stärkung der Einsatzbereitschaft seiner Schwestergesellschaft und ihrer sozialen und medizinischen Dienste für besonders Bedürftige.
Das Ukrainische Rote Kreuz (URK) betreibt unter anderem 84 mobile medizinische Gesundheitseinheiten - speziell ausgerüstete Fahrzeuge samt Personal, die in teils sehr entlegene Gemeinden entsendet werden, um Menschen medizinisch zu versorgen. Das DRK unterstützt derzeit 20 dieser Einheiten in den Oblasten Rivne, Volyn und Odessa. Im vergangenen Jahr konnten so über 118.000 Patienten behandelt werden. Psychosoziale Fürsorge ist vor allem in Konfliktgebieten von zentraler Bedeutung. Daher erweitert das DRK seine Unterstützung für die mobilen Gesundheitseinheiten durch Schulungen in psychologischer Erster Hilfe für Mitarbeitende und Freiwillige sowie Aktivitäten für Kinder in Gemeinschaftsunterkünften. Der häusliche Besuchs- und Pflegedienst des URK versorgte im vergangenen Jahr über 3.600 Menschen, vor allem Ältere, Bettlägerige und Menschen mit Behinderungen. Ihnen wurde von über 560 Betreuenden zum Beispiel beim Kochen, Putzen, Einkaufen von Lebensmitteln und mit Medikamenten geholfen. Das DRK stellt dabei in den Oblasten Rivne, Volyn, Odessa und Lwiw sowie Kiew Stadt Pflegehilfsmittel bereit und fördert die Professionalisierung der Betreuenden durch Schulungen und Weiterbildungen.